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Es sind ohne Zweifel prachtvolle Phänomene, die der Himmelsbeobachter in hohen geographischen Breiten gar nicht so selten
zu sehen bekommt, das Nord- oder Polarlicht. In der Antarktis heißen sie Südlichter. Was das für seltsame Erscheinungen sind,
und wie sie entstehen, dieser Frage wollen wir einmal nachgehen.
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Zwei Komponenten spielen bei der Entstehung von Polarlichtern eine Rolle, zum einen die Sonne, zum anderen das Magnetfeld der Erde. Dessen Pole befinden sich in der Nähe der geographischen Pole.
Wie der Name schon sagt, treten Polarlichter bevorzugt in hohen geographischen Breiten auf, in Mitteleuropa aber extrem selten.
Die Sonne sendet ständig einen Strom elektrisch geladener Teilchen aus, den sogenannten Sonnenwind. Und dem ist auch die Erde ständig ausgesetzt. Das Magnetfeld verhindert aber, dass die von der Sonne ausgehenden Elektronen und Protonen direkt auf die Erdatmosphäre treffen. Vielmehr werden sie vom irdischen Magnetfeld zunächst eingefangen und verbleiben eine Weile im sogenannten "van Allen Gürtel", einem Strahlungsgürtel, der nach dem besagten Wissenschaftler benannt ist. In diesem Strahlungsgürtel verbleiben die Teilchen aber nicht ewig, weil die Sonne ständig Nachschub liefert, vor allem dann, wenn es zu sogenannten "Sonnenstürmen" kommt, heftigen Sonneneruptionen, bei denen besonders viele Teilchen ausgestoßen werden. Dabei wird das irdische Magnetfeld regelrecht durchgeschüttelt, man spricht vom sogenannten "geomagnetischen Sturm". Bewegen sich die Magnetfeldlinien, so werden die im Strahlungsgürtel vorhandenen Elektronen und Protonen in Richtung der magnetischen Pole beschleunigt, der Strahlungsgürtel wird regelrecht "ausgeschüttelt". In der Nähe der geomagnetischen Pole treffen die Teilchen schließlich in 80- 200 km Höhe auf die Luftmoleküle der obersten Atmosphäreschichten. Die werden dabei ionisiert und zum Leuchten angeregt, und das ist das, was wir als Polarlicht sehen. Dieses hat eine typische Struktur senkrechter Streifen, die sind nichts anderes als die Feldlinien des Erdmagnetfeldes. Die Farben des Polarlichts reichen von rot über gelbgrün bis hin zu blauviolett, strahlt aber mitunter auch silbrigweiß. Es können mehr oder weniger heftige Bewegungen auftreten, oft laufen dabei Wellen von Licht die senkrechten Strahlenbündel hinauf, weil sich die magnetischen Feldlinien beim Eintreffen Wolke aus geladenen Teilchen bewegen.
In Mitteleuropa treten auffällige Polarlichter extrem selten auf, und meist nur dann, wenn gerade eine hohe Sonnenaktivität herrscht und eine extrem starke Sonneneruption stattgefunden hat, die genau auf die Erde gerichtet war.
Nachfolgend ein paar Bilder von Polarlichtern, die ich im Januar 1990 in Abisko, Nordschweden aufgenommen habe.
Dazu ein Video, in dem ich das Phänomen des Polarlichts anhand einer Zeichnung erkläre, ferner zeigt es ein künstliches Polarlicht, eine Plasmaentladung in verdünnter Luft in einem Glasgefäß.
Die Bilder oben von Polarlichtern habe ich im Januar 1990 in Abisko, Nordschweden aufgenommen.